ICH FÜHLE MICH ALLEIN
ICH FÜHLE MICH ALLEIN
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Ein neuer Tag vergeht, und ich vergreise.
Ich lasse mich abspeisen mit satten Speisen,
Heißgetränken, mal was Kaltes dazwischen,
doch meine Seele bleibt durstig und hungrig.
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Sei mal leise, spricht eine Stimme zu mir,
doch ich traue ihr nicht ganz,
und mache mir Gedanken darüber,
was ich wohl alles falsch mache.
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Es muss doch leichter gehen.
Ich kann es nicht lassen mich anzutreiben
irgendwelche Sachen zu machen,
weil ich meine, ich lande sonst im
Rachen des Drachen.
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Womit habe ich das verdient,
diese Rache? Wohl mein Überdrüßigsein
an Erkenntnis – ich muss sie teilen mit
Menschen. Es macht mir Angst, dass ich
missverstanden werde, und fresse
drei Semmeln mit meinen Gedanken
in mich hinein.
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Ich kenne mein Los –
aus der Vergangenheit zu sprechen
und zu sehen was noch ansteht,
würde heißen, es wird nicht leicht.
Doch ich glaube daran, das jetzt
andere Helferkräfte mich erreichen.
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Ich texte wieder einfach vor mich hin,
und deute Zeichen mithilfe meiner inneren
Stimme, die mein Schweigen ist.
Sie ist weder Wort, noch Gedanke, sie
ist mein wahres Sein.
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Ein Stück von der Torte haben zu wollen,
vernachlässigt den ganzen Kreis.
Ich fühle mich halb. Bitte wieso können
wir denn das Glück nicht miteinander teilen?
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Etwas was sich ergänzt, verdoppelt die
Freude. Du reichst mir deine Hand
zum Weitergehen, doch fühle mich
allein.
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Text – Bild – Marco Aaron Graupp